Sonntag, 21. August 2022

aureliano buendita

gleich am anfang erfahren wir vom letzten gedanken des oberst auf dem weg zum erschießungskommando, der ihn in seine kindheit zurückführt, als sein vater ihn mitnahm, um das eis kennenzulernen. damals hatte macondo, vom vater jenseits der hohen berge gegründet, erst zwanzig häuser. melquiades war der biblische name des zigeuners, der das leben von jose arcadio buendia beeinflusste, indem er ihm, wenn er jahr für jahr nach macondo kam, einen magneten, ein alchemistisches labor und einen apparat zur daguerrotypie verkaufte, mit dem arcadio die existenz gottes beweisen wollte. zuletzt hinterließ er ihm seine unleselichen geheimschriften, die arcadio wie sein testament aufbewahrte.
von solchen geheimnissen umgeben wuchs aureliano buendia auf am anfang der welt und wurde wie sein vater eigenwillig und undurchdringlich und schließlich ein krieger, der seinen eigenen tod mehrfach überlebte. trotz unzähliger niederlagen in einem krieg, den keiner verstand, wurde er zu einer nationalen schreckensgestalt, geleitet von einer widersinnigen voraussicht auf die entwicklungen der dinge.
diese geburt einer wirklichkeit aus mindestens zwei gänzlich verschiedenen logiken, als deren hintergrund sich ein land abzeichnet, an das niemand wirklich glaubt, während vorne in macondo dinge zusammentreffen, die nicht zusammengehören, könnte ein gleichnis auf kolumbien sein, als wäre es im urwald gegründte worden, als die menschen noch nicht gestorben sind

(100 tage. kennt jeder in kolumbien)

el dorado

stundenlang über verstopfte straßen aus der stadt hinaus, durch hügelland unter tiefen wolken über immer schmäler werdende straßen immer höher. schließlich auf einem schotterweg bis zum letzten parkplatz auf einer abschüssigen wiese, von ponchotragenden muisca beaufsichtigt und eingewiesen. ein paar holzbuden im nebel, dort bekamen wir auf rauchigem feuer geröstete blutwurst zu essen, während es zu regnen begann. über eine kotige wegstrecke gelangten wir zum eingang des nationalparks und sammelten uns um einen führer.
er zeigte uns heilpflanzen gegen dummheit, vergesslichkeit und einbildung und führte uns in ein schilfhaus zur einweihung.
es wurde eine begegnung mit geheimnisvollen pflanzen, die aufeinander wachsen, und mit falschen und hellsichtigen gedanken, die menschen befallen können.


der see von guatavita sieht aus wie ein vulkankrater, mit wasser gefüllt. die einheimischen muisca erzählen von dem alten brauch, der häuptlingssohn habe dort dem sonnengott gold geopfert und sei selbst, mit goldstaub bedeckt, zur mystischen vermählung ins wasser getaucht.
das befeuerte europäische expeditionen, das wasser abzulassen und am grund nach schätzen zu suchen

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die eigentlichen schätze sind aber natalia und francisco, die mit mir diese erkundung machten

Aufgrund des Glaubens gehorchte Abraham dem Ruf, wegzuziehen in ein Land, das er zum Erbe erhalten sollte; und er zog weg, ohne zu wissen, wohin er kommen würde.

Hebr 11,8

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