Dschungel

images2

Wir fahren eine gute Stunde bis zum Fluss.
Der Wagen haelt am Kiesstrand zwischen Huetten.
Sofort sind wir von jungen Maennern umringt.
Wir steigen ins schmale, lange Boot, das vorne offen ist.
Es geht flussaufwaerts
ruhiges braunes Wasser
der Blick geht bis zur naechsten Flussbiegung
das Wasser wird unruhiger
ein anderer Fluss muendet hier
starke Wellen
drueben ist das Wasser hoeher als hier
es gibt verschiedene Ebenen im Fluss
zuweilen ist am Ufer ein Areal mit Steinen abgetrennt
eine Motorpumpe bringt Wasser heraus
drinnen steht ein Mann, nur Kopf und Brust ragen heraus
ein Goldwaescher, sagt Hannes

Das Boot steuert ans Ufer
wir steigen die Flussboeschung hinauf
Chiko pflanzt sich auf
er wird mir Medizinpflanzen zeigen
wir dringen in den Wald ein
auf beinahe zugewachsenen Pfaden
Vogellaute
Rascheln und Knacksen von unseren Schritten
wir buecken uns unter Aeste und Lianen
es ist feuchtwarm
Chico hebt eine stachelige Frucht auf, die wie ein Seeigelpnzer aussieht:
das nimmt man als Kamm
ich koste Fruechte
und schnuppere an zerriebener Baumrinde
ein Zuckerrohrstamm, an dem man, abgeschaelt, saugt,
das ist saeuerlich und durststillend
Vor einem einzelnen Holzhaus zeigt mir Chiko den Garten:
Kaffee, Kaukau, Bananen, Mandarinen
wir steigen uber umgestuerzte Baeume
und ducken uns unter Aesten
wir stellen uns vor einen riesigen Stamm,
der nach allen Seiten Querstreben hat
Der Boden ist von braunen und gelben Blaettern bedeckt
oder von Schlamm und Pfuetzen
Wir steigen durch Baeche und Fluesse
Chiko voran mit der Machete
Einmal kommen wir zu einer Lichtung
ein Feld, den Hang hinab
die Muehen der Rodung sind zu sehen
gruenes Kraut und junge Baeume streben hoch
nach Stunden stehen wir auf einer Kuppe, die gerodet ist
und einen Blick freigibt:
jetzt werden wir bald das Dorf erreichen!
Wir ziehen ein unter einem Strohdach mit dem Dorfnamen
einen breiten, kotigen Weg hinunter
und nochmals durch ein Fluesschen:
wir sind da,
verschwitzt, blossfuessig, froehlich
wir waren schnell, sagt Hannes,
das Essen ist gleich fertig!

dorf

Aufgrund des Glaubens gehorchte Abraham dem Ruf, wegzuziehen in ein Land, das er zum Erbe erhalten sollte; und er zog weg, ohne zu wissen, wohin er kommen würde.

Hebr 11,8

Hallo Besucher!

Du kannst Kommentare hinterlassen auf diese Seite!

Aktuelle Beiträge

final
Heute beginnt die Rueckreise. Ausgecheckt ist bereits...
weichensteller - 7. Sep, 20:25
Puorto Lopez
der ewige Staub, den der Ozean unaufhoerlich ins...
weichensteller - 7. Sep, 00:58
Pazifik im Maerz
Wie junge Kaetzchen uebermuetig und verspielt so liegen...
weichensteller - 6. Sep, 19:06
Dschungel
Wir fahren eine gute Stunde bis zum Fluss. Der Wagen...
weichensteller - 4. Sep, 00:31
Schamane
Schwarze Augen aus dem Finstern klar und ruhig auf...
weichensteller - 2. Sep, 16:38

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Bücher in Diskussion

Suche

 

Status

Online seit 6373 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 7. Sep, 20:27

Credits

wer kommt

Free counter and web stats

amazonas
bogota
des menschen überdrüssig
essays
fragen über fragen
gedicht
jardin
kino
medellin
pazifik
predigten
quito
rand
texte
tumbaco
unterwegs
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren