beobachtungen und begegnungen
der aufseher der botero-galerie im 3. stock, wo fotografieren ausdrücklich verboten ist, ließ mich, nachdem ich mich erklärt hatte, für einige minuten in dem raum allein, wo der zyklus des leidens christi gehängt ist -
wann wird botero die taten christi malen?
lorena fragte mich, woher ich käme, vom berg herunter, gab ich zurück, deshalb hätte ich dieses rote gesicht, antwortete sie befriedigt;
als sie das essen brachte, sah sie den reiseführer und blätterte begeistert in den seiten von medellin, wobei sie sich mit ihrer roten plastikschürze über den tisch beugte, ohne sich zu setzen;
als sie befriedigt abräumte, weil ich alles gegessen hatte (dabei hatte ich die hälfte einem bettler gegeben, der zum tisch gekommen war), fragte sie nach meinen weiteren plänen und gab mir ihre telefonnummer
sie käme aus venezuela und sei erst vier jahre in medellin
sie hat braune augen
ein geschecktes pferd kam allein von links die straße herab, überquerte vor uns die fahrbahn, blieb vor dem holztor des ersten hauses der stadt stehen und klopfte an
ein paar auf einem moped, und zwischen ihnen eine holztür quer über die halbe fahrbahn
ein schmetterling von der größe einer amsel tanzt über den platz, lässt sich kurz nieder und fliegt, sobald ich den fotoapparat auf ihn richte, lachend und tanzend weiter, und niemand bemerkt ihn
männer mit cowboyhüten vor weißen häusern mit türkisen oder gelben holzfenstern
am hauptplatz lässt ein pensionierter dragoner seinen rappen über das pflaster auf und abtänzeln, dass es hallt
valeria erzählte so begeistert von ihren gemeinsamen reisen in europa, dass sie mir auf die schenkel klopfte und vor meinem gesicht mit den händen fuchtelte, und nicolas lachte dazu und schenkte uns anislikör nach, und valeria beschwerte sich, seit 50 jahren lernt er englisch, dabei waren sie jünger als ich, sie hatte von ihren jüdisch-amerikanischen und kolumbianischen eltern und ukrainischen und russischen großeltern erzählt und was sie von wem geerbt hätte, und als nicolas das säckchen mit patacones auf den tisch stellte, zog ich auch ein sâckchen mit chips hervor
den weg zur christusstatue über den fluss und dann durch die bananenplantage hinauf, mit hahnengekrähe von links und donnergrollen von rechts - aber erst, nachdem ich im sumpfigen gras den weg gefunden habe; oben hat mich eine musik empfangen, die wie roy black klang und aus einem bis zuletzt versteckten holzrestaurant mit schilfdach kam
den ganzen nachmittag hatte ich kaffeegeruch in der nase, obwohl die rohen bohnen, die ich zuletzt gegessen habe, gar nicht nach kaffee schmecken, sondern wie bohnen sonst
wann wird botero die taten christi malen?
lorena fragte mich, woher ich käme, vom berg herunter, gab ich zurück, deshalb hätte ich dieses rote gesicht, antwortete sie befriedigt;
als sie das essen brachte, sah sie den reiseführer und blätterte begeistert in den seiten von medellin, wobei sie sich mit ihrer roten plastikschürze über den tisch beugte, ohne sich zu setzen;
als sie befriedigt abräumte, weil ich alles gegessen hatte (dabei hatte ich die hälfte einem bettler gegeben, der zum tisch gekommen war), fragte sie nach meinen weiteren plänen und gab mir ihre telefonnummer
sie käme aus venezuela und sei erst vier jahre in medellin
sie hat braune augen
ein geschecktes pferd kam allein von links die straße herab, überquerte vor uns die fahrbahn, blieb vor dem holztor des ersten hauses der stadt stehen und klopfte an
ein paar auf einem moped, und zwischen ihnen eine holztür quer über die halbe fahrbahn
ein schmetterling von der größe einer amsel tanzt über den platz, lässt sich kurz nieder und fliegt, sobald ich den fotoapparat auf ihn richte, lachend und tanzend weiter, und niemand bemerkt ihn
männer mit cowboyhüten vor weißen häusern mit türkisen oder gelben holzfenstern
am hauptplatz lässt ein pensionierter dragoner seinen rappen über das pflaster auf und abtänzeln, dass es hallt
valeria erzählte so begeistert von ihren gemeinsamen reisen in europa, dass sie mir auf die schenkel klopfte und vor meinem gesicht mit den händen fuchtelte, und nicolas lachte dazu und schenkte uns anislikör nach, und valeria beschwerte sich, seit 50 jahren lernt er englisch, dabei waren sie jünger als ich, sie hatte von ihren jüdisch-amerikanischen und kolumbianischen eltern und ukrainischen und russischen großeltern erzählt und was sie von wem geerbt hätte, und als nicolas das säckchen mit patacones auf den tisch stellte, zog ich auch ein sâckchen mit chips hervor
den weg zur christusstatue über den fluss und dann durch die bananenplantage hinauf, mit hahnengekrähe von links und donnergrollen von rechts - aber erst, nachdem ich im sumpfigen gras den weg gefunden habe; oben hat mich eine musik empfangen, die wie roy black klang und aus einem bis zuletzt versteckten holzrestaurant mit schilfdach kam
den ganzen nachmittag hatte ich kaffeegeruch in der nase, obwohl die rohen bohnen, die ich zuletzt gegessen habe, gar nicht nach kaffee schmecken, sondern wie bohnen sonst
weichensteller - 27. Aug, 00:00